
Cholesterin: Freund oder Feind?
Ein hoher Cholesterinwert ist kein Grund zur Sorge, sondern ein Zeichen, genauer hinzuschauen. Verstehe deinen Körper – mit Ruhe, Wissen und Vertrauen.
Sabine Schneider
7/31/2025


Cholesterin – unterschätzt, missverstanden, lebenswichtig?
Wenn Menschen ihre Blutwerte erhalten, wandert der erste Blick häufig auf einen bestimmten Wert: Cholesterin. Und kaum liegt dieser „zu hoch“, beginnt das Gedankenkarussell:
👉 Muss ich jetzt Diät halten?
👉 Sind Medikamente nötig?
👉 Ist mein Herz in Gefahr?
Doch es lohnt sich, Cholesterin nicht vorschnell zu bewerten, sondern genauer hinzuschauen. Denn:
Ein erhöhter Cholesterinwert ist kein Urteil – sondern ein Hinweis deines Körpers.
Was ist Cholesterin überhaupt?
Cholesterin ist ein körpereigener Stoff, der in zahlreichen lebenswichtigen Prozessen eine Rolle spielt. Der Großteil (etwa 80–90 %) wird in der Leber selbst gebildet – nur ein kleiner Anteil stammt aus der Nahrung.
Cholesterin erfüllt unter anderem folgende Aufgaben:
Bestandteil von Zellmembranen
Ausgangsstoff für Gallensäuren (wichtig für die Fettverdauung)
Grundlage für die körpereigene Bildung von Vitamin D
Voraussetzung für die Produktion von Steroidhormonen wie Östrogen, Testosteron, Cortisol
Bestandteil der Schutzhülle von Nervenzellen (Myelinscheiden)
👉 Ohne Cholesterin wäre ein gesunder Zellstoffwechsel undenkbar.
Warum Cholesterin lange als „Feind“ galt
Seit Mitte des 20. Jahrhunderts wurde Cholesterin häufig mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht. Einfache Zusammenhänge wurden dabei verallgemeinert – obwohl spätere Studien zeigten, dass die Bewertung von Cholesterin deutlich differenzierter erfolgen muss.
Besonders wichtig:
Ein isolierter „zu hoher“ Cholesterinwert sagt ohne Kontext wenig über dein Risiko aus. Entscheidend ist:
Wie wird Cholesterin im Körper transportiert?
Liegt eine Entzündungsneigung vor?
Wie steht es um Blutzucker, Insulin und Fettwerte insgesamt?
👉 Deshalb macht es Sinn, nicht nur den Cholesterinwert, sondern auch begleitende Faktoren im Blutbild zu betrachten – am besten in ärztlicher Begleitung und mit ganzheitlichem Blick.
LDL & HDL – Transporter mit unterschiedlichen Aufgaben
Cholesterin ist fettlöslich und wird über sogenannte Lipoproteine im Blut transportiert.
LDL (Low Density Lipoprotein):
bringt Cholesterin von der Leber zu den Körperzellen
ist notwendig für Zellaufbau und Regeneration
kann bei bestimmten Veränderungen im Körper ungünstig wirken (z. B. bei oxidativem Stress oder Entzündung)
HDL (High Density Lipoprotein):
bringt überschüssiges Cholesterin zurück zur Leber
wird mit einer schützenden Wirkung auf die Gefäße in Verbindung gebracht
👉 Beide Lipoproteine haben physiologische Funktionen – die alleinige Bewertung als „gut“ oder „böse“ greift zu kurz.
Was Cholesterin im Körper beeinflussen kann
Erhöhte Cholesterinwerte können Hinweise auf eine körperliche Reaktion sein – beispielsweise bei:
chronischem Stress
Schlafmangel
Entzündungsprozessen
Hormonellen Veränderungen
einem veränderten Blutzuckerstoffwechsel
Der Körper kann in solchen Situationen vermehrt Cholesterin produzieren, z. B. zur Zellreparatur oder Hormonbildung.
👉 Studien deuten darauf hin, dass leicht erhöhte Cholesterinwerte im Alter in einigen Fällen sogar mit bestimmten Schutzfaktoren (z. B. kognitive Funktionen) assoziiert sein können. Die Datenlage ist jedoch uneinheitlich.
Genetik – individuelle Faktoren kennen
Einige Marker wie Lipoprotein(a) oder der ApoE-Genotyp sind genetisch bestimmt. Sie können – bei Erhöhung – mit einem veränderten Herz-Kreislauf-Risiko einhergehen. Eine einmalige Messung (z. B. von Lp(a)) wird deshalb in vielen Präventionskonzepten empfohlen.
Diese Erkenntnisse können helfen, den eigenen Lebensstil gezielter auf mögliche Schwachstellen auszurichten – in Zusammenarbeit mit medizinischem Fachpersonal.
Was du selbst tun kannst – auf natürliche Weise unterstützen
Viele Faktoren, die den Cholesterinstoffwechsel beeinflussen, kannst du selbst positiv gestalten – ohne starre Verbote oder kurzfristige Diäten:
Ernährung:
Ballaststoffe erhöhen (z. B. durch Gemüse, Hülsenfrüchte, Leinsamen)
hochwertige Fette bevorzugen (z. B. Olivenöl, Omega-3-reiche Lebensmittel)
Bitterstoffe einbauen (z. B. Chicorée, Rucola, Artischocke)
stark verarbeitete Produkte, Zucker & Transfette eher meiden
Bewegung:
Regelmäßige Ausdauer- & Kraftaktivität kann den Fettstoffwechsel unterstützen
Schon zügiges Gehen zeigt laut Studien positive Effekte auf HDL & Triglyzeride
Leber & Verdauung stärken:
Die Leber spielt eine zentrale Rolle bei der Cholesterinsynthese und -ausscheidung
Bitterstoffe, Ballaststoffe & achtsames Essen können unterstützend wirken
Stress & Schlaf:
Chronischer Stress wirkt sich ungünstig auf viele Stoffwechselprozesse aus – auch auf Cholesterin
Erholsamer Schlaf ist eine der kraftvollsten Regenerationsquellen des Körpers
Was ich als Gesundheitscoach nicht tue – und warum das wichtig ist
Ich stelle keine Diagnosen, empfehle keine Medikamente und ersetze keine ärztliche Behandlung.
Meine Arbeit basiert auf einer ganzheitlichen Betrachtung und begleitet dich auf dem Weg zu mehr Körperverständnis, Selbstwirksamkeit und Prävention.
❗ Fazit: Cholesterin ist ein Hinweis – kein Urteil
Ein erhöhter Cholesterinwert bedeutet nicht automatisch Gefahr, sondern zeigt, dass es sich lohnt, genauer hinzusehen:
Wo braucht dein Körper vielleicht Unterstützung?
Welche Werte erzählen zusammen deine Geschichte?
Welche positiven Veränderungen kannst du selbst anstoßen?
Wenn du lernen möchtest, deine Blutwerte besser zu verstehen, dich ganzheitlich zu stärken und mehr Klarheit über deinen Stoffwechsel zu gewinnen –
dann begleite ich dich gern auf diesem Weg.
📩 Schreib mir gern für ein persönliches Gespräch oder eine Begleitung im Rahmen meines Gesundheitscoachings.
Hinweis gemäß §3 HWG:
Dieser Blog dient der Information und Aufklärung. Er ersetzt keine ärztliche Beratung oder Therapie. Bei gesundheitlichen Beschwerden wende dich bitte an deine behandelnde Ärztin oder deinen Arzt.
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