Lithium – Das unterschätzte Spurenelement für ein gesundes Gehirn

Lithium ist essenziell für Gehirn und Psyche. Studien zeigen: Ein Mangel könnte das Alzheimer-Risiko deutlich erhöhen.

GESUND MIT MIKRONÄHRSTOFFEN

Sabine Schneider

8/22/2025

Schutzschild mit „Li⁺“ vor einem Gehirn – Symbol für Lithium und Gehirngesundheit
Schutzschild mit „Li⁺“ vor einem Gehirn – Symbol für Lithium und Gehirngesundheit

Lithium ist ein Spurenelement, das eine entscheidende Rolle für das Gehirn, das Immunsystem und die Regulation von Entzündungsprozessen spielt. Obwohl es nur in kleinsten Mengen im Trinkwasser vorkommt, wird es in der EU bislang als Arzneimittel eingestuft – eine Nahrungsergänzung ist daher nicht zugelassen. Neue Studien zeigen, dass ein Mangel an Lithium gravierende Folgen für die kognitive Gesundheit haben kann. Insbesondere die Forschung der letzten Jahre liefert überzeugende Belege für den Zusammenhang zwischen Lithium und Alzheimer.

Lithium:

Das unterschätzte Spurenelement für Gehirn und Wohlbefinden

Was ist Lithium?

Lithium ist ein natürlich vorkommendes Spurenelement, zu finden in Mineralwasser, Fisch und Meeresfrüchten, aber auch im Trinkwasser vulkanischer Regionen. In Gebieten mit höherem Lithiumgehalt im Wasser treten Depressionen, bipolare Störungen und Alzheimer seltener auf. Eine aktuelle Studie hat erstmals gezeigt, dass Lithium im Gehirn physiologisch aktiv ist und verschiedene Zelltypen vor Alterung schützt.

Lithium und das Gehirn

Neueste Forschung (Nature, 2025) belegt, dass Lithium die Neurogenese im Hippocampus unterstützt, also die tägliche Neubildung von Nervenzellen – und damit das Gedächtnis, die Lernfähigkeit und die emotionale Stabilität. Bei Alzheimer sinkt der Lithiumspiegel noch bevor Symptome auftreten, da Lithium an schädliche Amyloid-Plaques gebunden wird und so seine schützende Wirkung verliert.

Studien:

  • Die Harvard Studie zeigt, dass niedrige Lithiumspiegel im Gehirn von Alzheimer-Patienten messbar sind und die Krankheit beschleunigen.

  • Lithiumorotat (spezielles Lithiumsalz) zeigt in Tierversuchen bereits in niedriger Dosierung positive Effekte und kann Gedächtnisleistungen selbst bei fortgeschrittener Erkrankung verbessern – ohne bekannte Nebenwirkungen wie bei psychiatrisch eingesetztem Lithiumcarbonat.

Lithium und Entzündungsregulation

Chronische Entzündungen im Gehirn („Neuroinflammation“) werden mit degenerativen Erkrankungen wie Alzheimer in Verbindung gebracht. Lithium könnte dazu beitragen, entzündliche Prozesse zu regulieren und Nervenzellen vor schädlichen Einflüssen zu schützen.

Natürliche Lithiumquellen

  • Trinkwasser aus vulkanischen und tiefen geologischen Regionen

  • Mineralwasser (Beispiel: Gerolsteiner enthält bis zu 0,45 mg/l Lithium)

  • Fisch und Meeresfrüchte

In Deutschland ist der Gehalt im Trinkwasser meist niedrig. Innovative Fördermethoden gewinnen Lithium inzwischen nachhaltig aus Thermalwasser im Oberrheingraben und anderen Regionen Europas.

Gesunder Lebensstil als Verstärker

Lithium wirkt nicht isoliert, sondern entfaltet sein Potenzial in Kombination mit einem gesunden Lebensstil:

  • Regelmäßige Bewegung

  • Ausreichend Schlaf

  • Soziale Kontakte

  • Nährstoffreiche, unverarbeitete Ernährung

  • Stressmanagement

Fazit

Lithium in kleinen, natürlichen Mengen ist ein Schlüssel zum gesunden Gehirn und emotionaler Vitalität. Die aktuelle Forschung legt nahe, dass ein Mangel – insbesondere im Zusammenhang mit Alzheimer – gravierend sein kann, und dass gezielte Lithiumzufuhr das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen oder sogar umkehren kann. Nahrungsergänzungen sind in der EU weiterhin nicht zugelassen, aber natürliche Quellen und ein gesunder Lebensstil bieten große Chancen. Die Forschung bleibt spannend – und Lithium womöglich ein entscheidender Baustein für Prävention und Therapie neurologischer Erkrankungen.

Quellen:

Selbst generierte KI-Bilder (Gemini)